Schlosskirche Lockwitz

Die Ursprünge der Lockwitzer Schloss-Kirche reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Das heutige Kirchengebäude wurde vor rund 300 Jahren eingeweiht. Eine Besonderheit ist, dass die Kirche direkt mit dem Lockwitzer Schloss verbunden ist. Beide Gebäude prägen seitdem das Bild von Lockwitz.

Initiator des Baus war Gotthelf Friedrich von Schönberg, der 1692 das Rittergut Oberlockwitz erworben hatte. Durch den stetigen Bevölkerungszuwachs der Gemeinde wurde ein Kirchenneubau unumgänglich. Bereits 1700 läuteten im Kirchturm die neuen Glocken und am Pfingstsonntag des Jahres 1703 hielt Ortspfarrer Christian Gerber den ersten Gottesdienst in der neuen Kirche. Viele Tausende Lockwitzer, Nickerner und auch Lugaer wurden hier getauft, konfirmiert und getraut.

Der Sakralbau steht heute unter Denkmalschutz und zählt zu den ältesten Kirchen Dresdens. Im Jahr 1866 erhielt die Kirche ein neues Dach. Seitdem wurden nur noch Reparaturen ausgeführt. Die Innensanierung der Kirche wurde bereits mit Spendenmitteln unterstützt.

In den letzten Jahren wurden Dach und Fassade erneuert. Weitere Informationen in der "Chronik"

Chronik der Schlosskirchgemeinde Lockwitz

Erklärung:

  • allgemeine Lokalgeschichte
  • Kirchen- bzw. Gemeindegeschichte
  • 1288
    Urkundliche Ersterwähnung von Lockwitz
  • 1511-1620
    Das Rittergut Lockwitz mit dem Ort Lockwitz ist im Besitz der Familie Alnpeck, die durch Silberbergbau vermögend geworden ist. Im Laufe der Zeit wird das Rittergut mit dem Ort innerhalb der Familie in Ober- und Niederlockwitz geteilt.
  • vor 1537
    Im Schloss des Rittergutes Lockwitz wird eine katholische Kapelle eingerichtet.
  • 1538
    Nach Einführung der Reformation in Kursachsen gehört Lockwitz zur evangelischen Pfarrei Leubnitz. Die Gottesdienste finden in der Leubnitzer Kirche statt. Die Schlosskapelle verwahrlost.
  • 1618 / 1620
    Der kursächsische Hofmarschall, Kammerdirektor und Oberkämmerer Hans Georg von Osterhausen erwirbt die Rittergüter Niederlockwitz, Oberlockwitz und Nickern mit den dazu gehörigen Dörfern.
  • 1622
    Der Dresdner Bildhauer Wenzel Lindner gestaltet den Altar der späteren Schlosskirche.
  • 1. Oktober 1623
    Gründung der eigenständigen Kirchgemeinde Lockwitz. In einem Gründungsgottesdienst wird die Schlosskapelle als Kirche geweiht und Gabriel Ursinus/Bär als erster Pfarrer in sein Amt eingeführt. Patronatsherr der Gemeinde ist der jeweilige Besitzer des Rittergutes Lockwitz. Einrichtung einer kirchlichen Schule am Zimmerplatz (jetzt: Am Plan).
  • 1. November 1627
    Hans Georg von Osterhausen stirbt. Die Rittergüter bleiben bis 1680 in der Familie, teilweise wieder geteilt in Ober- und Niederlockwitz.
  • 1632 - 1651
    Aufgrund von Tod und Flucht während des Dreißigjährigen Krieges wird die Gemeinde auf wenige Mitglieder dezimiert. Das Ende des Krieges wird 1651 mit einem Dankfest gefeiert.
  • 1660 - 1669
    Umbau und Vergrößerung der Schlosskirche.
  • 1680 / 1682 / 1690
    Der kursächsische Geheime Rat, Appellationsgerichts- und Oberkonsistorialpräsident Gotthelf Friedrich von Schönberg erwirbt die Rittergüter Ober- und Niederlockwitz sowie Nickern.
  • 1690 - 1703
    Die Schlosskirche erhält durch einen erneuten Umbau ihre heutige Gestalt. Der bisher östlich gelegene Kirchturm wird abgebrochen und auf dem Schlossturm neu errichtet.
  • 19. August 1708
    Gotthelf Friedrich von Schönberg stirbt. Neuer Ritterguts- und Patronatsherr wird sein Sohn Gotthelf Friedrich von Schönberg d. J.
  • 31. Oktober 1717
    Dreitägiges Jubelfest anlässlich von 200 Jahren Reformation.
  • 1726 - 1867
    Das Rittergut Lockwitz wechselt häufig seine Besitzer. Die Familien Rackwitz, Dallwitz, Schall, Wirsing, Steinhäußer und Preußer sind Gutsherrn.
  • September 1756
    Während des Siebenjährigen Krieges richtet der preußische König Friedrich II. im Lockwitzer Schloss sein Hauptquartier ein.
  • 1867
    Hermann Christian von Kap-herr übernimmt das Rittergut Lockwitz. Es verbleibt bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie.
  • 1868
    Das neue Schulgebäude an der Poststraße (jetzt: Tögelstraße) wird eröffnet.
  • 1887
    Stiftung einer mechanischen Turmuhr durch die Familie von Kap-herr.
  • 1890 - 1902
    Das Innere der Schlosskirche wird mehrfach geweißt, der in der Statik gefährdete Turm zweimal saniert.
  • 1913
    Das neue Pfarrhaus wird an der Poststraße (jetzt: Tögelstraße) errichtet. Es steht an der Stelle eines seit 1623 dem jeweiligen Pfarrer zugesprochenen Hofes.
  • 1924 / 1925
    Die Familie von Kap-herr stiftet Kirchenglocken, nachdem die bisherigen während des Ersten Weltkrieges eingeschmolzen worden waren.
  • 1930
    Lockwitz wird nach Dresden eingemeindet.
  • 1932
    Die Kirche Röhrsdorf wird Filialkirche von Lockwitz.
  • 1945 - 1990
    Das Rittergut Lockwitz wird enteignet. Die Ländereien werden zunächst an Neubauern verteilt. 1952 wird eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet. Im Schloss wird eine Feuerwehrschule, später eine Schule für Kartographen und Geodäten eingerichtet.
  • 1951
    Röhrsdorf mit Borthen und Burgstädtel wird Schwestergemeinde der Gemeinde Lockwitz. Die Schlosskirche erhält einen neuen Innenanstrich und ein neues Gestühl.
  • 1986
    Der Kirchturm neigt sich wegen baulicher Mängel stark und wird von der Bauaufsicht gesperrt.
  • 1993 - 2011
    Die Schlosskirche wird grundständig saniert. 1996 wird die abgenommene Turmhaube mit Kreuz wieder aufgesetzt. Im Mai 1996 ertönt erstmals wieder Glockengeläut über Lockwitz.
  • 1998
    Die Kirchgemeinden Lockwitz und Röhrsdorf schließen sich zur Schlosskirchgemeinde Dresden-Lockwitz zusammen. Ein Schwesternkirchverhältnis mit der Gemeinde Prohlis wird begründet.
  • 2001
    Das Äußere der Kirche Röhrsdorf wird saniert.
  • 2010
    Der Altar der Schlosskirche Lockwitz wird restauriert.
  • 2017
    Begleitet von einer großen Spendenbereitschaft wird der Innenraum der Röhrsdorfer Kirche saniert.
  • 2018
    Dank umfangreicher privater Spenden sowie kirchlicher und staatlicher Unterstützung wird das Kirchendach der Schlosskirche Lockwitz neu eingedeckt und die Fassade gestrichen.
  • 1. Januar 2021
    Die Schlosskirchgemeinde Lockwitz schließt sich mit den Kirchgemeinden Bannewitz, Leubnitz, Prohlis und Strehlen zum Kirchspiel Dresden Süd zusammen.
  • 2023
    Die Schlosskirchgemeinde Lockwitz feiert ihr 400jähriges Bestehen.